Veröffentlicht am 5. Mai 2022
Aktualisiert am 22. November 2022
International
EPR
Lesezeit: 3 Minuten, 31 Sekunden
Der Begriff des dualen Systems rückt immer mehr in den Fokus – sei es in der Politik oder im täglichen Leben. Doch was genau versteht man eigentlich darunter und wieso ist es für unser aller Alltag so essenziell? Die Antwort haben wir nicht nur in diesem Beitrag für alle Leserinnen und Leser, sondern geben unsere internationale Expertise im Bereich der erweiterten Produzentenverantwortung auch im Rahmen von Lehrveranstaltungen als Gastdozentinnen und Gastdozenten gerne weiter.
Zu dieser Zeit wurden Industrie und Handel erstmals mit der Einführung der Verpackungsverordnung zur Rücknahme und Verwertung der eigenen Verkaufsverpackungen verpflichtet. Seit 2009 müssen Inverkehrbringer von Verpackungen sogar zwingend mit einem dualen System, das für die bundesweite Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen zuständig ist, zusammenarbeiten. Dabei bildet heute das Verpackungsgesetz die Rechtsgrundlage und sorgt mit deutlich höheren ökologischen Standards sowie Recyclingquoten für ein nachhaltigeres Handeln und einen langfristigen Output für Mensch und Natur. So hat das Verpackungsgesetz zum Ziel, nicht nur die Auswirkungen von Verpackungsabfällen auf die Umwelt zu verringern oder gar zu vermeiden, sondern auch Hersteller in die Verantwortung zu nehmen, Verpackungsabfälle möglichst zu vermeiden, wiederzuverwerten oder zu recyceln.
Übrigens: Ähnliche EPR-Modelle, wie das duale System in Deutschland, gibt es auch in vielen anderen Ländern weltweit – natürlich mit entsprechend individuellen gesetzlichen Verpflichtungen.
Grundsätzlich gilt: Jeder Inverkehrbringer von Verkaufsverpackungen ist verpflichtet, seine in Umlauf gebrachten Verpackungen zu melden. Der Begriff EPR, die Extended Producer Responsibility, beschreibt hierbei die Herstellerverantwortung und sagt aus, dass eben jene Produzenten und Hersteller Verantwortung für ihr Produkt übernehmen müssen – und das weit über die Konsumphase hinaus.
Aufgabe aller Hersteller und Händler sowie Importeure und Exporteure, die in Deutschland Verpackungen in Verkehr bringen, ist es also, ihre Verpackungsmengen nach Materialart zu unterteilen und diese an ein System zu melden. Das System erhebt folgend ein entsprechendes Beteiligungsentgelt bzw. Lizenzentgelt und ist im Umkehrschluss dafür zuständig, die Sammlung, Sortierung und Verwertung sicherzustellen.
Interessant zu wissen: Die Entgelte, die an die dualen Systeme entrichtet werden müssen, werden grundsätzlich in den Produktpreis einkalkuliert und somit vom Endverbraucher getragen.
Der Weg eines Produktes ist klar: Über den Handel beziehen die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Produkte und gelangen somit auch an die entsprechenden Verkaufsverpackungen. Diese sollen nun entsorgt werden. Hier greift das duale System, denn es beauftragt private oder kommunale Entsorgungsunternehmen mit der Sammlung eben jener Verpackungen. Dabei wird zwischen Hol- und Bringsystemen unterschieden. Bei den weit verbreiteten Holsystemen werden die Verpackungen, darunter Papier und Karton oder der Gelbe Sack bzw. die Gelbe Tonne, direkt bei den Verbrauchern abgeholt. Andersrum hat bei den Bringsystemen der Endverbraucher selbst die Aufgabe, seine Verpackungen zu Sammelcontainern oder gar zu Wertstoffhöfen zu bringen.
Wichtig für die ideale Sortierung und Verwertung: Wenn die Verpackungen bereits von den Endverbrauchern richtig getrennt und entsorgt werden, kann so ein relevanter Beitrag für die Natur, die Umwelt und das Klima geleistet werden. Je recyclingfähiger und einfacher dabei die Verpackung bereits im Vorfeld entwickelt wurde, desto einfacher und nachhaltiger kann die Entsorgung vonstattengehen.
Was müssen Hersteller und Händler also tun, wenn sie Verpackungen in Verkehr bringen?
Zuerst einmal: Ruhe bewahren. Systembetreiber, wie zum Beispiel unsere Schwestergesellschaft Reclay, wissen, wie kompliziert Richtlinien und Gesetze sein können – insbesondere, da viele Hersteller nicht nur im Inland, sondern weltweit tätig sind und ihre Produkte auch in andere Länder exportieren möchten.
Mit unserer Unternehmensgruppe unterstützen wir unsere Kunden daher gemeinsam von Beginn an und bieten individuell zugeschnittene Lösungen, um nicht nur Verkaufs- oder Transportverpackungen zu erfassen, sondern auch bei der Mengenermittlung- und verwaltung zu unterstützen, Vollständigkeitserklärungen zu erstellen, Verpackungen einzustufen und vieles mehr. Auch bei den komplexen, unterschiedlichen nationalen Bestimmungen nehmen wir unsere Kunden an die Hand und beraten sie zu gesetzlichen Verpflichtungen, führen Compliance-Checks durch und halten u. a. mit fortlaufenden Informationen zu gesetzlichen Änderungen auf dem Laufenden.
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