Veröffentlicht am 14. November 2022
Aktualisiert am 22. November 2022
International
Circular Economy
Lesezeit: 3 Minuten, 18 Sekunden
Konsumentinnen und Konsumenten werden immer wissbegieriger. Sie wollen nicht nur wissen, was in den Produkten, die sie kaufen, enthalten ist. Sie wollen auch wissen, wo die Produkte herkommen, wie sich Verpackungsmaterialien zusammensetzen und wie die Produkte entsorgt werden können. Die EU-Kommission hat eine weitere Maßnahme beschlossen, die diesem Wunsch nach mehr Produkttransparenz sehr entgegenkommt: Den digitalen Produktpass. Ab Januar 2026 soll beispielsweise Industrie- und Elektro-Fahrzeug-Batterien eine spezifische elektronische Akte zugewiesen werden („battery passport“), die mit Informationen über wesentliche Eigenschaften der Batterie verknüpft ist. Das ist nur ein erster Schritt auf dem Weg hin zu einem Digitalen Produktpass.
An regionalen Produkten schätzen 84 % der europäischen und sogar 89 % der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher die Qualität. Hinzu kommt eine bestimmte Wertehaltung, die sie mit heimischen Erzeugnissen verbinden. So ist der Konsum regionaler Erzeugnisse für 63 % der europäischen und 66 % der deutschen Befragten gut für die Umwelt. Diese Daten stammen aus dem Konsumbarometer „Global denken, regional handeln“ von Consors Finanz (2019).
Gerade in der aktuell politisch und wirtschaftlich sehr angespannten Lage gewinnen die sozioökonomischen Effekte von regionaler Produktion noch mehr an Bedeutung. Sie stärken nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern sichern auch Arbeitsplätze.
Diese Ansicht spiegelt sich auch in den Motiven wider, die die Konsumentinnen und Konsumenten tatsächlich zu regionalen Produkten greifen lassen. 49 % bevorzugen regionale Erzeugnisse, weil sie damit die lokale Wirtschaft unterstützen, und 43 % wollen die Arbeitsplätze sichern. Für 35 % spielt die Qualität der Produkte eine Rolle, und 25 % handeln aus ökologischen Motiven. In Deutschland ist das Argument Arbeitsplatzsicherung mit 33 % etwas weniger ausgeprägt, dafür spielen die Effekte für die heimischen Unternehmen (52 %) und der Umweltgedanke eine größere Rolle (35 %).
Im Umkehrschluss kann die Kaufentscheidung also positiv beeinflusst werden, wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher verlässliche Informationen darüber bekommen, ob sie mit ihrem Konsum sowohl sich selbst, der lokalen Wirtschaft und/oder der Umwelt etwas Gutes tun.
Aufbauend auf dieser Erkenntnis bereitet die EU im Zuge des European Green Deals aktuell einen digitalen Produktpass vor, der Herkunft, Zusammensetzung, Umweltdaten, Reparatur- und Demontagemöglichkeiten sowie die Handhabung am Ende der Lebenszeit eines Produktes transparent macht.
Ziel dieses Digitalen Produktpasses (DPP) ist es, die umweltgerechte Kreislaufwirtschaft weiter zu fördern. Konsumentinnen und Konsumenten können auf Grundlage des DPP, der als frei zugängliche Datenbank angelegt werden soll, noch bewusstere Kaufentscheidungen treffen.
Kernelemente des DPP sind
Welche detaillierten Informationen dabei sinnvollerweise Berücksichtigung finden sollten, ist produktabhängig. Die Etablierung eines DPPs bei komplexen Produkten (z.B. Elektrogeräte, Fahrzeuge) ist dabei deutlich aufwändiger als bei einfacheren Produkten wie Verpackungen. Einen konkreten Aufschlag hat die EU-Kommission bereits in Bezug auf die Anforderungen an Batterien und deren Entsorgung gemacht. Die aktuelle Batterie-Richtlinie (2006/66/EG) wurde dabei grundlegend überarbeitet und sieht einige neue Anforderungen an Herstellerinnen und Hersteller von Batterien vor. Im ersten Entwurf ist die Vorgabe eines Produktpasses enthalten. So sollen ab Januar 2026 Industrie- und Elektro-Fahrzeug-Batterien, die in Verkehr gebracht werden und eine Kapazität von über 2 kWh aufweisen, eine spezifische elektronische Akte zugewiesen werden („battery passport“), die mit Informationen über wesentliche Eigenschaften der Batterie verknüpft sein soll. Dies ist ein neuer Ansatz im Regelungsbereich der erweiterten Herstellerverantwortung.
Klimawandel und Umweltzerstörung sind existenzielle Bedrohungen für Europa und die Welt. Mit dem European Green Deal soll der Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft sichergestellt werden. Das größte Ziel der Vereinbarung ist es, dass bis 2050 keine Netto-Treibhausgase mehr ausgestoßen werden.
Der European Green Deal soll Europa außerdem auch aus der Corona-Krise führen: Ein Drittel der Investitionen aus dem Aufbaupaket „NextGenerationEU“ und dem Siebenjahreshaushalt der EU mit einem Umfang von insgesamt 1,8 Billionen EUR fließt in die Vereinbarung.
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