Veröffentlicht am 6. Oktober 2022

Aktualisiert am 30. November 2022

International

Design for Recycling

Inhaltsverzeichnis
  1. Aus alt wird neu
  2. Weniger gleich mehr
  3. Einsparen durch Abwägen
  4. Hersteller müssen Handeln

Recycling – Retter in der Umweltkrise?

Lesezeit: 3 Minuten, 33 Sekunden

Recycling - Retter in der Umweltkrise

Wir alle wissen unsere Ressourcen sind endlich und die Zeit drängt immer mehr. Wir verbrauchen unsere Erde schneller, als sie sich regenerieren kann. Alle Rohstoffe – wie Erdöl, Sand, Erze – kommen auf unserem Planeten nur in begrenztem Umfang vor. Dieses Jahr fiel der Earth-Overshoot-Day auf den 28. Juli. Weltweit sind alle natürlichen Ressourcen für das aktuelle Jahr aufgebraucht. Nur ein sorgsamer und gerechterer Umgang mit den wertvollen Ressourcen unserer Erde kann also dabei helfen, die Umwelt nachhaltig zu schützen. Um effektiv Klimaschutz zu erreichen, erfordert es Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Nur gemeinsam können wir das Problem anpacken und unseren Teil zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft beitragen.

 

Aus Alt wird Neu

Zu wenige Menschen achten beim Einkaufen auf die bewusste Auswahl von nachhaltigen Produkten. Darum fällt oft mehr Abfall an, als unbedingt notwendig wäre. Gewissermaßen ist der wesentliche Treiber des übermäßigen Abfallaufkommens die Wirtschaft, denn durch das Produzieren und Konsumieren von sämtlichen Produkten, entsteht auch viel Abfall. Neben Bioabfällen, Sperrmüll und sonstigem Restmüll, besteht ein großer Teil des Abfalls, den wir generieren, aus Verpackungen. Dazu zählen Wertstoffe wie Glas, Kunststoff, Papier, Aluminium, Weißblech, Stahl, aber auch Holz und andere Packstoffe. Durch Recycling werden diese Wertstoffe dem Wirtschaftskreislauf erneut zugeführt und wieder nutzbar gemacht. Entweder indem die verbrauchten Verpackungen in ihrer ursprünglich genutzten Form wiederverwendet werden oder aber der Stoff, aus dem das Abfallprodukt besteht, zerkleinert und in ein neues Produkt umgewandelt wird. Ganz nach dem Motto: „Aus Altem entsteht Neues.“

 

Weniger gleich mehr

In erster Linie gilt als Faustregel: Weniger Abfall schont die Umwelt, schützt Menschen und spart Ressourcen. Die moderne Abfallwirtschaft setzt alles daran, wertvolle Rohstoffe und Energie effizient einzusetzen. Die umgekehrte Pyramide der Grundsätze, welche aus den EU-Rahmenrichtlinien entstanden ist, sieht im Kern ebenso die Vermeidung des Abfalls vores sollte so wenig wie möglich generiert werden. Das Nichtproduzieren von Abfällen ist nicht immer möglich, daher bedarf es Alternativlösungen. Hersteller sollten möglichst Materialien vorziehen, welche sich wiederverwerten lassen. Erst im nächsten Schritt können diese dann neuaufbereitet werden. Die restlichen nicht-verwertbaren Materialen werden erst im letzten Schritt z.B. im Sinne von Energiegewinnung „verwertet“.

Abfallpyramide_DE

Einsparen durch Abwägen

Recycling ist alternativlos und belastet die Erde weniger als der Einweggebrauch. Von Recycling-Zweiflern wird nun trotzdem häufig das Argument genannt, dass auch beim Prozess der Wiederverwertung viel Energie verbraucht wird. Dieses Argument ist nicht unwahr, denn moderne Technologie, wird vor allem mit Aussicht in die Zukunft und einer immer weiter digitalisierten Welt, viel Energie verbrauchen. Doch es gilt abzuwägen: Recycling reduziert den Anteil benötigter Energie für Produkte, denn bei der Sekundärproduktion wird im Schnitt weniger Energie verbraucht, als wenn es von Grund auf neu produziert wird. Letztlich werden Treibhausgase eingespart, da bei der Primärproduktion allein schon Energie für den Abbau und die Reinigung der Rohstoffe verschwendet wird. Recycling verhindert, dass für neue Produkte weitere unserer wertvollen Rohstoffe abgebaut werden müssen. Und desto langsamer wir unsere Ressourcen erschöpfen, desto länger sind diese für zukünftige Generationen vorhanden. 

 

Hersteller müssen Handeln

Das Recycling der Wertstoffe führt zur Rettung des Planeten. Dieser Ansatz kann nur dann gelingen, wenn alle Akteurinnen und Akteure mit in den Prozess eingebunden werden. Zudem erfordert es Weiterentwicklung, Forschung und Aufklärung.  

In der gesamten Gesellschaft muss ein Perspektivwechsel hin zu einem bewussteren Kaufverhalten stattfinden. Wir sollten beim Kauf öfters hinterfragen, ob die Verpackung aus qualitativer Sicht unverzichtbar ist, denn auch der kleinste, individuelle Beitrag trägt zum Großen bei. Rahmenbedingungen seitens der Politik werden durch das am 1. Januar 2019 eingeführte Verpackungsgesetz in Deutschland oder auch den grundsätzlichen Fokus auf kreislaufwirtschaftliche Entwicklungen im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung aus 2022 gesetzt. Es gilt deutlich höhere Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen zu erreichen weg von einer ressourcenintensiven hin zu einer CO2-armen Wirtschaftsweise.  

Letztlich sollte im Kampf gegen die Ressourcenknappheit der Grundgedanke weniger ist mehr verfolgt werden. Für das perfekte Zusammenspiel gegen die Ressourcenknappheit bedarf es gezielter Optimierungsansätze durch nachhaltige Verpackungsmaßnahmen von der herstellenden Industrie, damit die Kaufentscheidung der Konsumierenden positiv beeinflusst wird. Durch Transparenz kann das Trenn- und Entsorgungsverhalten der Konsumierenden positiv unterstützt werden.

 

Hat dir der Artikel gefallen?

Mit deiner Bewertung hilfst du uns, unsere Inhalte noch weiter zu verbessern.

 

Weitere lesenswerte Beiträge

Unkategorisiert

Design for Recycling

Entwurf des Mindeststandards zur Bemessung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen 2024 befindet sich im Konsultationsverfahren

Am 1. September 2019 wurde erstmals der Mindeststandard zur Bemessung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen von der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) veröffentlicht. Seitdem stellt er ein wichtiges Mittel zur Bemessung des recyclinggerechten Designs von Verpackungen dar. Der deutsche Mindeststandard wird jährlich inhaltlich überarbeitet. Auf der Grundlage der Ausarbeitungen eines Expertenkreises in Abstimmung mit dem Umweltbundesamt […]

weiterlesen
RecycleMich

International

RecycleMich

RecycleMich-App erreicht Meilenstein

Mehr als 2 Millionen korrekt entsorgte Verpackungen nach knapp drei Jahren Österreichs erste Recycling-App RecycleMich meldet einen beeindruckenden Meilenstein: Dank der engagierten Community wurden seit dem Start vor knapp drei Jahren bereits 2 Millionen Verpackungen aus Kunststoff und Metall sowie Getränkekartons über die App gescannt. Davon profitierten nicht nur über 26.000 glückliche Gewinnerinnen und Gewinner, […]

weiterlesen

International

Circular Economy

UN Global Plastics Treaty: Zustimmung zu intersessionalem Arbeiten und die Weiterentwicklung des Entwurfs

Die vierte Sitzung des Intergovernmental Negotiating Committee (INC-4), die vom 20. bis 29. April 2024 in Ottawa, Kanada, stattfand, endete mit bedeutenden Fortschritten auf dem Weg zu einem globalen Vertrag zur Bekämpfung der Kunststoffverschmutzung. Mehr als 2.500 Delegierte aus 170 Ländern und über 480 Beobachterorganisationen, darunter Nichtregierungsorganisationen, zwischenstaatliche Organisationen und UN-Einrichtungen, kamen zusammen, um ein internationales […]

weiterlesen
PPWR in der EU: Herausforderung und Chance für Hersteller

International

EPR

Circular Economy

PPWR in der EU: Herausforderung und Chance für Hersteller

Die Abkürzung PPWR steht für „Packaging and Packaging Waste Regulation“, auch EU-Verpackungsverordnung genannt, die alle Mitgliedstaaten der EU betrifft. Am 24. April 2024 hat das Plenum des EU-Parlaments über die englische Version der Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle abgestimmt. Die Verordnung wurde mit 476 Ja-Stimmen bei 129 Gegenstimmen und 24 Enthaltungen angenommen. Was heißt das […]

weiterlesen
Icon PhoneTelefon
Icon MailNewsletter
Icon LocationStandorte