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Das Marktforschungsunternehmen aus dem Bereich Lebensmittel- und Getränkeindustrie Innova Market Insights hat seine fünf Top-Verpackungstrends 2023 veröffentlicht. Diese gehen aus einer Verbraucherumfrage hervor, die in Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Indonesien, Spanien, Mexiko, Großbritannien und den USA durchgeführt wurde.
Plastics Circularization: Der Trend zur Kreislaufwirtschaft bei Kunststoffverpackungen
Auf Platz eins hat es der Trend „plastics circularization“ geschafft. Einige Studien können bestätigen, dass trotz einer allgemein angestrebten Kunststoff-Vermeidung, die Produktion und der Verbrauch von Kunststoffverpackungen zu nehmen wird. Innova Market Insights hat zunächst herausgefunden, dass 61 % der Verbraucher weltweit glauben, dass eine verstärkte Verwendung von Kunststoffverpackungen seit der COVID-19-Pandemie aus Sicherheitsgründen notwendig ist. Zudem sind 72 % der Verbraucher weltweit der Meinung, dass Kunststoff im Vergleich zu anderen Materialien durchschnittlich oder besser recyclingfähig ist. In etwa die Hälfte der Befragten (52 %) gab sogar an, dass sie mehr für ein Produkt bezahlen würden, wenn es in einer recyclebaren Verpackung verpackt sein würde. Daraus lässt sich ableiten, dass zukunftsorientierte Marken auch in Zukunft auf kreislauffähige Kunststoffverpackungen setzen werden. Innova Market Insights stellt fest, dass der Trend beispielsweise an einer zunehmenden Verlagerung hin zu Monomaterialfolien aus LDPE und PP erkennbar sei.
Green but Clean: Nachhaltige Verpackungen mit transparenten Umweltaussagen
Auf Platz 2 schafft es der Trend „Green but clean“. Innova Market Insights zeigt auf, dass sich Umweltaussagen wie „carbon impact“, reduced packaging“ und „plastic-free“ auf Lebensmittel- und Getränkeverpackungen seit 2018 fast verdoppelt haben (92 %). Die Europäische Kommission stellte fest, dass die von ihr bewerteten Produktangaben im Jahr 2020 mehr als die Hälfte (53 %) „vage, irreführende oder unbegründete Informationen zu Umwelteigenschaften von Produkten“, enthielten. Die befragten Verbraucher fordern weltweit mehr Transparenz in Bezug auf Nachhaltigkeitsaussagen.
Renewable Rebellion: Erneuerbare Verpackungsmaterialien auf dem Vormarsch
Als dritter Trend wurde „renewable rebellion“ gewählt: Der Trend zu erneuerbaren Verpackungsmaterialien dürfte sich angesichts der wachsenden Akzeptanz der Verbraucher fortsetzen. Nur 7 % der Verbraucher weltweit halten Verpackungen aus Papier und nur 6 % Biokunststoffe für nicht nachhaltig. Als Treiber können die Sorgen vor Umweltverschmutzung und Klimawandel sowie geopolitische Unsicherheiten in Bezug auf Verfügbarkeit von Öl und Gas genannt werden.
Meaningful Connections: Verpackungen mit vernetzter Technologie zur Produkttransparenz
Der vierte Trend lautet „meanigful connections“. Die Umfrage ergab, dass 77 % der Verbraucher weltweit daran interessiert sind, sich über ihre Smartphones mit vernetzten Verpackungstechnologien auf der Verpackung zu beschäftigen. Durch Technologien wie beispielsweise QR-Codes und NFC kann eine höhere Produkttransparenz geschaffen werden, in dem z. B. Informationen und Hinweise vom Erzeuger, über den Verbraucher hin zur Entsorgung dargestellt werden können.
Reusable Revival: Wiederverwendbare Verpackungen als wichtiger verpackungsbezogener Kaufeinfluss
Der fünfte beobachtete Trend war „reusable revival“. Innova Market Insights gibt an, dass die Wiederverwendbarkeit von 43 % der Verbraucher weltweit als wichtiger verpackungsbezogener Kaufeinfluss angesehen wird. Die häufigsten Gründe für die Ablehnung von Mehrwegverpackungen sind größtenteils die mangelnde Verfügbarkeit und Hygiene, die von 29 % der Verbraucher weltweit angeführt werden. Wiederverwendbare und wiederbefüllbare Verpackungslösungen sind zudem entscheidend für die Zielerreichung des Green Deal in Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft.
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